Die Krefelder Öffentlichkeit hat lange auf die ersten Informationen gewartet. Dabei standen viele Fragen im Raum: Wie wird die Moschee aussehen? Wie hoch wird die Minarette werden? Wie wird das Vorhaben finanziert? Jetzt geht es endlich los.
Erste Maßnahme war ein Pressetermin der besonderen Art. Am 16. Februar 2017 traf sich die Projektgruppe zur Neuen Moschee und Vertreter des Gemeindevorstands mit Michael Paßon. Er ist Journalist bei der Lokalzeitung “Westdeutsche Zeitung” und leitet das Politik-Ressort in der Redaktion. In dieser Funktion hat er die bisherige Diskussion über das Moscheebauprojekt berichtet.
“Herr Paßon war in seinen Beiträgen sehr kritisch. Wir haben aber die hilfreichen und konstruktiven Kritiken zur Kenntnis genommen. Ein kritischer Beobachter, der sich konstruktiv an den Diskussionen beteiligt, erschien uns als guter Gesprächspartner.”, begründet Erdinç Sezer den Pressetermin mit Michael Paßon. Sezer leitet die Projektgruppe, der in dieser Funktion am Gespräch teilgenommen hatte.
Das Treffen fand in der aktuellen Moschee der Gemeinde an der Saumstraße 14 statt. Die Gastgeber führten ihn durch die Räume, um ihm einen Eindruck von der aktuellen Situation zu vermitteln, in der die Gemeinde ihre Religion und Freiwilligendienste verrichten muss. Nicht nur der Bedarf an Räumlichkeiten hat sich verändert. Während der Führung wurde deutlich, dass die Gemeinde und Gemeindearbeit sich verändert hat.
Die Gemeinde nimmt wichtige ehrenamtliche Aufgaben in den Bereichen Senioren, Elternarbeit, Frauen oder Jugendliche. Spätestens durch die so genannte Flüchtlingskrise aus 2016 ist die Moschee Anlaufstelle und Treffpunkt für viele Geflüchtete geworden. Ein beliebter Treffpunkt ist die Teestube in der Moschee. Sie leisten zudem wichtige Arbeit wie bei der Organisation des Fastenbrechens während der Ramadanzeit.
Im Anschluss der Führung fand in einem Separee der Gebetsräume das Gespräch statt, dass nahezu zwei Stunden dauerte. Der Architekt der Neuen Moschee für Krefeld, Herr Nihat Bilgiç, hat den Ressortleiter der Westdeutschen Zeitung seine Pläne vorgestellt. Ein zentrales Thema war der aktuelle Stand des Genehmigungsverfahrens und die Einbettung der Moschee in das Stadtbild. Anschließend stellte Kamuran Sezer die Kampagne zur Moschee vor.
“Bei der Kampagne war es für uns von Anfang an wichtig, das Vorhaben offen aufzustellen.”, erklärt Halide Özkurt, stellvertretende Gemeindevorsitzende und Mitglied der Projektgruppe die Motivation für die Kampagne. “Es geht um Krefeld und um die Menschen im Quartier, in dem die Neue Moschee viele wichtige Aufgaben übernehmen wird. Uns ist es daher sehr wichtig, möglichst viele Krefelderinnen und Krefelder mitzunehmen.”, so Özkurt weiter.
Der Pressetermin war aus Sicht der Gemeinde mehr als ein Erfolg. Er war eine gute Erfahrung am Anfang eines langen Weges, der Mut gemacht hat. Die Gemeindemitglieder waren positiv überrascht, als sie den Artikel in der Westdeutschen Zeitung blickten: eine ganze Seite hat die Westdeutsche Zeitung der Neuen Moschee gewidmet – und ihn als “Projekt Hoffnung” bezeichnet. Es war ein guter erster Schritt.